Ausstellung "JOHANNA REICH – DIE GESTOHLENE WELT"Mittwoch, 14. März 2018 |
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Vom 25. Februar bis 8. April 2018 widmet das Max Ernst Museum Brühl des LVR der in Köln lebenden Videokünstlerin Johanna Reich eine monografische Ausstellung: "Johanna Reich – Die gestohlene Welt". Johanna Reich ist Trägerin des Frauenkulturpreises des LVR, der 2016 zum zweiten Mal vergeben wurde. Sie überzeugte die Jury mit ihren vielschichtigen Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Malerei, Videokunst und Performance. Mit der Auszeichnung will der Landschaftsverband Rheinland das künstlerische Schaffen von Frauen hervorheben und fördern sowie der nach wie vor bestehenden strukturellen Benachteiligung von Frauen im Kunstbetrieb entgegenwirken. Zentrale Themen von Johanna Reich (*1977) sind die rasant voranschreitende Digitalisierung und mediale Vereinnahmung unserer Alltagswelt und deren Folgen für unsere Werte, Beziehungen und unsere Wahrnehmung. In ihren Foto- und Videoarbeiten, die meist zusammen mit Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern entwickelt wurden, lotet die Videokünstlerin das Verhältnis zwischen realen, virtuellen und malerischen Bildern aus. Dabei spürt sie insbesondere solchen Phänomenen nach, die sich in „gestohlenen“ Momenten von der Bilderflut absetzen, die „bleiben“ und sich in das globale wie persönliche Gedächtnis eingebrannt haben. Ikonische Bilder stehen im Vordergrund der Arbeiten Heroines (2013-16) und Der Blick auf die Welt (2016). Das Projekt Heroines befasst sich mit dem Thema Identitätssuche von jungen Mädchen, die Johanna Reich nach ihren Vorbildern befragte. Fotografien der gewählten weiblichen Idole wurden anschließend als Lichtbild auf das Gesicht der Projektteilnehmerin projiziert und das Ergebnis als fotografisches Porträt festgehalten. Durch die Überblendung von Projektion und Gesicht entsteht ein neues, eigenständiges Porträt, das seine Kraft aus dem Spannungsfeld zwischen ikonenhafter Inszenierung und alltäglicher Gegenwart schöpft. Die Arbeit Der Blick auf die Welt untersucht, welche Rolle die zeitgenössische Bildproduktion bei der Herausbildung unseres historischen und kulturellen Gedächtnisses spielt. Verschiedene Personen im Alter von 30 bis 90 Jahren wurden gebeten, prägende Momente der Zeitgeschichte zu benennen, die im Anschluss als Lichtbilder auf ihre Körper projiziert und auf Fotofahnen gebannt wurden. Durch die persönlichen Berichte der Teilnehmenden, die bei der Betrachtung der Fotofahnen als Tondokument über Kopfhörer angehört werden können, wird eine individuelle Sicht auf globale Ereignisse vermittelt. Dem zunehmenden Verschwinden der Handschrift angesichts der allgegenwärtigen Nutzung von Computern und Touchscreens geht die aktuelle Arbeit Decrypt (2018) nach. Der Zeichencode, den ein Handyfoto eines weißen Blattes erzeugt, wurde von 40 Mitwirkenden abgeschrieben und schließlich durch ein Schrifterkennungsprogramm in einen farbigen Druck zurückübersetzt. Die Personen schufen auf diese Weise mit ihrer individuellen Handschrift ein neues Bild. Die Präsentation entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin und umfasst 18 teilweise mehrteilige Arbeiten, darunter Videos, Fotografien, Installationen und aktuelle Projekte wie ein "Cut-Out" zu Max Ernsts Figurengruppe im Außenbereich des Museums. Diese Arbeit ist eigens als Hommage an das Werk von Max Ernst entstanden. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Abbildungen und Installationsansichten der ausgestellten Werke. JOHANNA REICH – DIE GESTOHLENE WELT Öffnungszeiten Quelle: http://www.maxernstmuseum.lvr.de |
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Ort Max Ernst Museum BrühlComesstraße 42 / Max-Ernst-Allee 1 |
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Das wird jetzt parallel gesetzt."
Joseph Beuys.
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