Interview mit Nicole Feistkorn

Nicole_FeistkornDu bist in Ostberlin aufgewachsen, wie hast du die Wende erlebt und inwieweit hat dich dieses Ereignis künstlerisch geprägt?
Es war eine sehr grosse Veränderung, da alle Strukturen in den ich aufgewachsen bin, weggebrochen sind. Ich bin im Osten aufgewachsen und habe es als sehr normal wahrgenommen. Es ist mir später erst bewusst geworden, in was für einem System ich aufgewachsen bin. Ich kann es heute zu Tage als Vorteil sehen, da ich viel gelernt habe aus der Zeit,obwohl ich noch sehr jung war. Die Gesellschaft hat sich sehr Verändert,dadurch das kam dadurch, das alles Gesellschaftlichen Normen und Werte der DDR verworfen wurden. Berlin war im stetigen Wandel, dem ich mich auch nicht entziehen konnte. Dadurch, das die Stadt sehr schnell lebend ist, hat man das Gefühl man wird mitgerissen oder man geht unter.
Ich beschäftige mich seit 1996 mit Stilleben und habe auch in diesem Jahr angefangen zu Fotografieren. Es begann mit einer Praktika mit der ich schwarz /weiß fotografierte. Es war damals bei den analogen Kameras so, das man nicht, wie Heute unbegrenzt fotografieren konnte, somit musste man sich genau überlegen, wann man auf den Knipser drückte. Denn jedes Bild was man fotografierte, das nicht gelang, war ein verschenktes. Ich habe also viel mehr auf Details achten müssen und meine fotografisches Handeln, war damals ein anders, als das was es heute ist.

Ich habe mich damals mit dem selber Entwickeln auseinander gesetzt und es mir selbst beigebracht. Es fehlt mir heute sehr, mich in einen dunklen Raum zu stellen und zu sehen wie aus einem Stück weissem Papier, ein neues Papier mit Geschichte entsteht. Heute wird alles digital bearbeitet und mir fehlt das praktische arbeiten mit den Händen. Der Computer ist zwar ein schöne Alternative, aber ich fühle mich doch zum praktischen arbeiten hingezogen.

In der Galerie – Graf – Adolf werden Fotografien zu sehen sein, die eine von dir geschaffene Metallskulptur darstellen.
Metall ist ein Element, was mich seit meiner Kindheit fasziniert. Es entstand als ich meinem Vater beim Schweißen zu schaute. Ich konnte sehen das Funken entstanden beim bearbeiten. Metall hat die Eigenschaften, dass es sich durch Wärme verbiegen lässt, oder
einschmelzen. Der metallische Glanz auch Reflexion genannt ist auch sehr anziehend für mich, weil es im nächsten Augenblick durch oxidieren rosten kann. Es hat sehr viele Fassetten, die mich immer wieder aufs neue motivieren damit zu arbeiten. Allein der
Rost hat tausend Formen, Gründe und Ausdrucksmöglichkeiten

Du hast dich einige Zeit von der Kunstszene distanziert, doch mittlerweile studierst du Kunst in Maastricht. Was ist passiert?
Ich habe damals 2001 Herman- Josepf -Hack kennengelernt Schüler von Beuys. In seinen Kunstprojekten und Aktionen setzt er sich ebenso für Ausgegrenzte und Benachteiligte ein. Das hat mich damals auch zum Nachdenken angeregt und ich habe viele Dokumentationsfotos von seinen Aktionen gemacht. Ich bin durch diesen Kontakt in die Kunstszene eingetaucht, ich war auf vielen Vernissagen und Veranstaltungen. Ich hatte selber Projekte mit den ich mich im öffentlichen Raum beschäftigte. Ich merkte schnell das
diese Welt eine Richtung einschlug mit der ich damals nicht umgehen konnte. Ich empfand es als sehr schade, bei einer Ausstellung zu sein und Kommentare zu hören“ Das hat er doch von dem Künstler abgeschaut...“ Es wurde nicht auf den Prozess, oder den Hintergrund des Künstlers geschaut, das vermisse ich übrigens Heutzutage auch noch. Nur - kann ich damit besser umgehen, als früher.
Ich habe 2005 begonnen Creatieve Therapie in Heerlen zu studieren. Es war eine sehr intensive Zeit, in der ich mich sehr viel mit mir selber ausseinander gesetzt habe ,durch Reflexionen und analysieren meines Lebens.
Ich habe an vielen Gruppenarbeiten teilgenommen im Studium, dadurch auch viel über die Dynamik von Gruppen und Menschen gelernt. Es kommt überall zurück in der Gesellschaft
zurück, dieses hilft mir auch, wenn ich mit meiner Kunst beschäftigt bin. Ich sehe dieses Studium als Basis, für meine derzeitige Situation, da ich im Moment Autonoom -Beeldend studieren an der ABK-Maastricht.
Zu diesem Studium habe ich mich entschlossen, nachdem ich zwei Ausstellungen im Jahre 2007 in Köln und Düsseldorf hatte. Die mich motivierten zu meiner Entscheidung Autonome Richtung zu gehen.
Ich möchte Menschen zum Denken anregen und vielleicht auch, zu Veränderungen, in ihrer kleinen Welt und in der ganzen Gesellschaft. Es ist ein sehr utopischer Gedanke, der mich selber immer wieder Zweifeln lässt und auch immer wieder motiviert weiter zu machen, zu lernen.
Im Moment beginne ich wieder ,mit dem Gedanken Aktionskunst zu beginnen ,weil ich der Meinung bin dort mehr Menschen zu erreichen. Ich arbeite im Moment an einem Konzept von einer Folie, ich möchte ein Haus gegen jeder natürlichen Form, aus dem Wasser, an einer Kette nach oben in der Luft schwebend aus Plastik.

Was sind deine Pläne und Wünsche?
Ich wünsche mir für mich selbst eine schönes Studium und viele Erkenntnisse,das ich noch viel lerne. Ich wünsche mir,das ich etwas Verändern kann in der Welt mit meiner Kunst,das ich Menschen mit meinen Werken zum Nachdenken bringen kann.

Weitere Informationen zu Nicole Feitstkorn:

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