Mülheim entdeckt seine NS-Geschichte

ns-geschichte08. Mai 2010

65. Jahrestag der Befreiung

Mülheimer SeniorInnen, Vereine und SchülerInnen haben in der eigenen Erinnerung, ihren Familien, in Archiven und in ihrem Wohnumfeld nachgefragt und geforscht, um Antworten auf Fragen wie diese zu finden:
Was geschah mit den Zwangsarbeitern bei Felten & Guilleaume? Wer wusste davon, dass die „Finnensiedlung“ in Höhenhaus ein Projekt der Nazis war? Wieso wurden die Mülheimer Edelweißpiraten von Hitlerjungen zusammengeschlagen? Wo gab es Widerstand in Mülheim und vom wem? Was wissen wir über die Opfer des Nationalsozialismus und wie gedenken wir ihrer?

Die Ergebnisse der Mülheimer Recherchen in Form von Fotografien, Schriftstücken, Filmen, Internetpräsentationen und künstlerischen Arbeiten wurden am 26. Februar 2010 im Kulturbunker Mülheim erstmals gezeigt. Eine Auswahl dieser Präsentation wird nun für einen längeren Zeitraum vom 7.5. -21.5. im Bezirksrathaus Mülheim zu sehen sein.

Diese Ausstellung* wird am 7.5. um 18:00 Uhr im Foyer des Bezirksrathauses eröffnet.

Fast 100.000 Menschen wurden als Zwangsarbeiter für NS-Deutschland im 2.Weltkrieg nach Köln verschleppt. Seit 1989 sind mehr als 500 von ihnen nach Köln gekommen. Den wenigen, die jetzt noch kommen können, wollen wir zeigen, dass ihr Leiden nicht vergessen wird und dass wir uns und unsere Kinder an diese Schicksale erinnern wollen.

Zwischen der Düsseldorfer Straße und dem Rheinufer war eines der großen Kölner Lager. Mindestens 650 lebten hier insgesamt, um für die Firma F&G zu arbeiten und die deutsche Kriegsproduktion aufrecht zu erhalten. Am künftigen Durchgangsweg zwischen den Stichstraßen Raumannskaul und Faulbach blickt man auf das Gelände.

Am 8.5. um 11:00 Uhr wird dort eine Erinnerungstafel* aufgestellt (hinter Kanuklub).

Am Präses-Richter-Platz wird am selben Tag (10:00 Uhr) folgendes Schild enthüllt:
Heinrich Richter, Präses der Kolpingfamilie Köln, geb. 1898 in Mülheim/Rhein, kam 1945
als politischer Häftling im KZ Ohrdruf ums Leben

Am 12.5.1985 hat die Friedensinitiative Mülheim zum 40. Jahrestag der Befreiung das von Winfried Bodemer geschaffene Mahnmal gegen Faschismus und Krieg am Ratsplatz aufgestellt. 25 Jahre später wollen wir Mahnmal und Gedenken erneuern.

Am 9.5 ab 15:00 Uhr findet hier eine Putz- und Polieraktion statt.

Wir verbinden die jeweiligen Aktionen mit kleinen Rahmenprogrammen.

Alle ehrenamtlich an den Projekten Beteiligten laden die Mülheimer Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen und Jugendeinrichtungen herzlich ein.


Für die Organisation: Bürgerhaus MüTZe / Geschichtswerkstatt Mülheim / Willy-Brandt-Gesamtschule Höhenhaus/ Mitglieder der ehemaligen Friedensinitiative Mülheim

gefördert durch: Vielfalt tut gut / Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend / NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Videobeitrag über die Präsentation im Kulturbunker Mülheim am 26. Februar 2010:Mülheim entdeckt seine NS-Geschichte

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