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Kinder und Jugendliche gestalten das Museum mit

logo stadt koelnMuseumsdienst und Rautenstrauch-Joest-Museum gründen Kinder- und Jugendbeirat

Der Museumsdienst Köln und das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) setzen ein deutliches Zeichen für nachhaltige Partizipation: Gemeinsam gründen sie einen Kinder- und Jugendbeirat. Ziel ist es, junge Menschen aktiv an der Entwicklung des Museums zu beteiligen – inhaltlich, räumlich und programmatisch.

Kulturelle Bildung lebt von der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Nur wenn Kinder und Jugendliche ihre Perspektiven, Wünsche und Themen einbringen können, wird das Museum zu einem lebendigen, zukunftsfähigen Ort.

Barbara Foerster, Direktorin des Museumsdienstes Köln:

Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern Räume schaffen, in denen sich junge Menschen im Museum entfalten und Selbstwirksamkeit erleben können. Durch kulturelle Bildung setzen sich Kinder mit den Themen auseinander, die sie beschäftigen. Museen machen diese jungen Perspektiven und Themen sichtbar. Sie geben den jungen Menschen einen kulturellen qualitativen Experimentierraum. Der Kinder- und Jugendbeirat ermöglicht jungen Menschen freiwillige, selbstbestimmte und lebensweltnahe Teilhabe an Kultur und Kultureller Bildung.

So entstand mit dem Projekt "Space4Kids" von September 2023 bis Mai 2025 ein von Kindern mitgestalteter Spiel- und Lernraum auf 1.400 Quadratmetern. Tausende Kinder und Familien erhielten freien Zugang – für viele war es der erste Museumsbesuch überhaupt. Kreativ-Workshops, Musik, Theater, interkulturelle Feste und das Entdecken weltweiter Spielkulturen wurden dabei erlebbar gemacht.

Parallel dazu läuft seit April 2024 das Beteiligungsprojekt "Dein Museum", in Kooperation mit dem Integrationshaus e.V. und NEOLA art projects e.V., gefördert im Rahmen von "Künste öffnen Welten" (BKJ e.V.) im Bundesprogramm "Kultur macht stark" (BMBF). Kinder besuchten das Depot des RJM, diskutierten Themen wie Gerechtigkeit oder Rückgabe, interviewten Mitarbeitende und entwickelten ihre eigene Kinderführung durch die Dauerausstellung.

Mit dem Beirat wird die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nun dauerhaft strukturell im Museum verankert.

Nanette Snoep, künstlerische Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museums:

Seit der Eröffnung von Space4Kids im Herbst 2023 stehen Kinder im Zentrum unserer Museumspolitik. Wenn wir über die Zukunft ethnologischer Museen in einer globalisierten Welt sprechen, dann müssen Kinder und Jugendliche aktiv mitsprechen können. Über 58 Prozent der jungen Menschen in Köln unter 18 Jahren haben eine internationale Biografie – für ein Museum, das sich mit den Kulturen der Welt befasst, ist ihre Beteiligung kein Bonus, sondern eine Notwendigkeit für echtes Mitspracherecht. Der Beirat ist ein konsequenter nächster Schritt, um sie als gleichberechtigte Akteur*innen ernst zu nehmen.

Die Dr. Jürgen Rembold Stiftung übernimmt die Gründungspatenschaft für den Kinder- und Jugendbeirat und setzt damit ein Zeichen zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Die in Rösrath ansässige Stiftung unterstützt gemeinnützige Projekte, die das Gemeinwohl stärken und zu verantwortungsvollem Handeln anregen. Ihr Engagement erstreckt sich über verschiedene Bereiche – darunter Kunst und Kultur, Jugend- und Seniorenhilfe, Bildung, Umweltschutz, Wissenschaft sowie die Förderung der Demokratie.

Dr. Jürgen Rembold, Vorstandsvorsitzender der Dr. Jürgen Rembold Stiftung:

Das Projekt fördert das wegen des demographischen Wandels dringend nötige ehrenamtliche Engagement von Kindern und Jugendlichen und deren Interesse an Museen. Ich selbst bin leidenschaftlicher Museumsbesucher. Daher hat meine Stiftung das Projekt sehr gern gefördert.

Das Projekt wird vom Förderverein Museumspädagogische Gesellschaft e.V. unterstützt. Aufgebaut wird der Beirat mit Kindern und Jugendlichen des Vereins Integrationshaus e.V.. Der Integrationshaus e.V., langjähriger Kooperationspartner des Rautenstrauch-Joest-Museums, schafft als Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe mit Kindern und Jugendlichen aus Köln-Kalk vielfältige Räume des eigenen Empowerments. Auch im Rautenstrauch-Joest-Museum stärkt der Verein seit Jahren die Sichtbarkeit vielfältiger Lebensrealitäten in Köln, besonders von Kindern und Jugendlichen, deren Stimmen bislang selten gehört wurden. Der Kinder- und Jugendbeirat am Rautenstrauch-Joest-Museum steht grundsätzlich allen Interessierten offen – Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Die Mitglieder des Beirats erhalten exklusive Einblicke hinter die Kulissen, zum Beispiel in Depots, Restaurierungswerkstätten oder Archive sowie Zugang zu besonderen Führungen, Ausflügen und kulturellen Aktionen. Ihr Engagement wird jährlich im Rahmen einer Ehrenamtsfeier gewürdigt und offiziell bescheinigt, etwa zur Vorlage bei Bewerbungen oder in der Schule.

Der Kinder- und Jugendbeirat ist kein temporäres Projekt, sondern schafft eine dauerhafte Beteiligung junger Menschen im Museum, mit klaren Ressourcen, sicheren Räumen und echter Anerkennung. Besonders Kinder und Jugendliche mit bisher wenig Zugang zu kulturellen Angeboten sollen gezielt angesprochen werden. Mit der Gründung des Beirats entsteht erstmals eine dauerhafte Beteiligungsstruktur junger Menschen in einem städtischen Museum in Köln – ein Pilotprojekt mit Vorbildcharakter zwischen dem Museumsdienst Köln und dem Rautenstrauch-Joest-Museum.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Maximilian Daum

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