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Aiwangers Wärmestrategie: Risiko für Klima und Geldbeutel

Umweltinstitut LogoMünchen, 24. Oktober 2024. Die vom bayerischen Wirtschaftsminister vorgelegte "Wärmestrategie" soll Bayern der Klimaneutralität 2040 näherbringen. Doch statt erprobte und klimafreundliche Heizlösungen gezielt zu fördern, setzt die Staatsregierung auf teure Scheinlösungen wie Wasserstoff und Biogas - entgegen wissenschaftlicher Empfehlungen. Für Haushalte mit Gasheizung kann das schnell zu einem unnötigen finanziellen Risiko werden, meint Till Irmisch, Referent für kommunalen Klimaschutz am Umweltinstitut München.

„Die so genannte Wärmestrategie des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger klingt absurd. Zwar betont die Strategie die Bedeutung von Bezahlbarkeit, Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit. Doch unter dem Deckmantel der ‚Technologieoffenheit‘ werden teure Scheinlösungen wie Wasserstoff und Biomethan beworben. Für die Bürger:innen kann das schnell zur Kostenfalle werden. Schon heute zeichnet sich ab, dass ein Großteil der Gasverteilnetze in Zukunft nicht mehr gebraucht wird, weil immer mehr Menschen sich für den Abschied von der Gasheizung entscheiden. Damit wird ein Großteil der Gasnetze in Zukunft für die Betreiber unrentabel, was die Betriebskosten für die verbleibenden Nutzer:innen erhöht. Dass diese Entwicklung schon nächstes Jahr zu höheren Gaspreisen führt, hat das Vergleichsportal Verivox mit einer Auswertung der deutschen Gasnetzbetreiber gezeigt. Auch eine Umstellung auf teuren und ineffizienten Wasserstoff oder auf Biomethan wird sich nicht lohnen, da beide Gase bei Weitem nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen. Wer also jetzt noch eine Gasheizung einbaut, geht ein hohes Kostenrisiko ein – und wird von der bayerischen Staatsregierung noch dazu ermuntert.

In einer vom bayerischen Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen ‚Energiesystemanalyse‘ wird Wasserstoff und Biomethan zu Recht nur eine Nischenrolle zugewiesen. Warum Aiwanger diese wissenschaftlichen Erkenntnisse ignoriert und weiter auf das ‚tote Pferd‘ der Gasnetze setzt, bleibt ein Rätsel.  Anstatt gestrige Debatten über Gasheizungen zu führen und durch neue Gasbohrungen am Ammersee unser Grundwasser und unser Klima zu gefährden, muss Aiwanger seine schon jetzt überholte Wärmestrategie dringend fachlich überarbeiten.“

Quelle: www.umweltinstitut.org

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